Irgendwie eine längst fällige Alternative:

Miteinander, um gemeinsam in NRW eine starke Struktur im Flugsektor in vielerlei Hinsicht bereitzustellen.
Wäre gut, wenn das tatsächlich mit Blick auf die nächsten Jahre / Jahrzehnte funktioniert:

https://www.wn.de/NRW/3573682-Der-Aufsch...usammenarbeiten

Na da bin ich gespannt, ob das der Beginn einer Veränderung in der bisherigen Dynamik der NRW-Flughäfen wird oder ob sich die Äußerungen als leere Worthülsen herausstellen.
Sinnvoll wäre eine Kooperation auf den ersten Blick schon, wenn man an der einen Stelle Engpässe und an der anderen Stelle noch freie Kapazitäten hat.

Für mich sind das prinzipiell leere Worthülsen.
Laut dem Artikel betont die Geschäftsführung von DUS und CGN, dass weiteres Wachstum an ihren Airports nicht möglich ist.
Nehmen wir an, dass dies wirklich der Fall ist und man auch dauerhaft keinerlei Erweiterungen aus verschiedenen Gründen realisieren kann, glaube ich keinesfalls an die Wachstumsprognose von +65% bis 2030 (um ehrlich zu sein halte ich das auch im Fall von Erweiterungen in DUS/CGN für unwahrscheinlich).
Ein einfacher Grund ist schon, dass ich so ein Wachstum nicht aus der Bevölkerung "vor Ort" entstehen sehe sondern vor allem durch Umsteiger und ob man diesen Effekt bei "Stagnation" in DUS erreichen kann wage ich zu bezweifeln. Oder lassen wir demnächst die Osteuropäer in DTM, die Skandinavier in FMO und die Südeuropäer in CGN landen, fahren sie von dort mit dem Zug nach DUS, und bieten von dort nur noch Langstrecke an? ;)

Rechnen wir zum Spaß trotzdem ein wenig mit den Angaben aus dem Artikel. 43,2 Mio. Passagiere in NRW 2017, +65% bis 2030. Also ca. 71,3 Mio. Passagiere an NRWs Flughäfen im Jahr 2030 und damit knapp 28,1 Mio. Passagiere mehr.
Bleiben wir bei der Annahme, dass DUS und CGN nicht wachsen, die Wachstumsprognose für ganz NRW aber beibehalten würde. Dann müssten FMO, PAD, DTM und NRN jeweils ca. 7 Mio. Passagiere mehr als heute abfertigen. In der Praxis würden/werden wahrscheinlich NRN und DTM stärkere Zuwächse verzeichnen als PAD und FMO, unterm Strich müssten aber Flughäfen deutlich ausgebaut werden, und das selbst, wenn man unterstellt, dass DUS und CGN jeweils nochmal 5 Mio. Passagiere mehr als heute in die Terminals quetschen.
Wie realistisch wäre das? Meiner Meinung nach kaum. 2030 ist mittlerweile auch näher, als man beim Lesen der Zahl im ersten Moment denkt. Wir kennen die deutsche Bürokratie. Bis politische Entscheidung zum Ausbau, Planung, Klagen der Anwohner, Naturschützer etc., Ausschreibung und Bau durch sind, und das allen Flughäfen oder bei wenigen Flughäfen, dafür im größeren Umfang, erledigt sind ist es wahrscheinlich schon 2031 ;)

Thema Landesregierung: Mit der aktuellen Landesregierung geht gefühlt so einiges in Sachen Infrastrukturmaßnahmen. Ich denke da an gleich drei Nachbarorte, die ihre alten Pläne für Umgehungsstraßen aus der Tasche geholt haben und positive Tendenzen hinsichtlich Genehmigung und Gelder verspüren.
Daher verwundert auch das Bestreben einer bessere Anbindung der Flughäfen an das Schienennetz eher nicht. Aber auch dies sind sehr langwierige Prozesse, die schon allein bis zur finalen Planung länger brauchen als die Koalition aus CDU und FDP halten wird. Und das sage ich nicht als jemand, der sich eine andere Landesregierung herbeisehnt. Derzeit halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass wir demnächst wieder eine Regierung haben die zwar auch für Schienenverkehr ist, aber nicht für Flughäfen und auch nicht für Großbaustellen oder neuen Schienen durch die Landschaft. Und so schnell kann auch diese Bestrebung wieder verschwinden.

Die Kooperation an sich? Eine Fluggesellschaft will ab DUS fliegen, DUS hat keine Kapazitäten und schlägt der Airline vor nach NRN zu gehen.
Die Airline bedankt sich, denn sie wussten bisher nur von dem Flughafen in DUS und hatten keine Ahnung, dass es noch mehr Airports in NRW gibt, und werden nun dort mit immer vollen Maschinen glücklich? Ich denke ihr versteht was ich meine...

Was dann noch übrig bleibt sind, die leeren Worthülsen, noch vollere Terminals in DUS und CGN und vielleicht auch wieder halbwegs ausgenutzte Kapazitäten an den Regionalflughäfen, da ein paar Airlines dann noch notgedrungen von sich aus ausweichen.

Grundsätzlich könnte ich deine Ausführung so unterschreiben, nur beim Wachstum bin ich nicht ganz bei Dir.
Die Zahlen sind aus dem Luftverkehrskonzept des Bundes und sind für ganz Deutschland. Man nimmt eine durchschnittliche Steigerung von 3 % pa an. Damit kommt man in etwa auf die Zahlen.
Düsseldorf hat zwar bereits Probleme, liegt aber eher an der Slot-Thematik und nicht an den Pax-Zahlen. Hier kann man noch deutlich optimieren und mehr rausholen. Köln wird noch reichlich Luft haben, mussten ja auch einiges wieder abgeben. Und bei den Regioplätzen muss ohne Ausbau noch Luft nach oben sein.
Terminal erweiterungen und Ausbau ist deutlich einfacher als manche sich das vorstellen.

Wie geschrieben mein Gedankenspiel + Rechnung beruht voll und ganz auf die ersten Sätze des Artikels in den Westfälischen Nachrichten:

Zitat

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43,2 Millionen Passagiere zählten allein die NRW-Airports 2017. Das war ein Plus von fast fünf Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Bis 2030 sagen Experten ein Wachstum von mehr als 65 Prozent voraus.

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sowie:

Zitat

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„Weiteres Wachstum ist bei uns ausgeschlossen“, betonten die Geschäftsführer der Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn, Thomas Schnalke und Johan Vanneste.

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Diese Zahlen bzw. Aussagen habe ich für meine Rechnung bewusst nicht weiter hinterfragt und auch nicht mit anderen Prognosen abgewägt, sondern einfach mal hingenommen. Wenn die Prognose von 65% Wachstum bis 2030 auf ganz Deutschland bezieht und nun im Artikel "stumpf" für nur NRW übernommen wurden und hier ein anderes Wachstum prognostiziert wird, wäre meine Rechnung natürlich hinfällig (und der Artikel keine journalistische Glanzleistung).

Folglich geht meine ausgeführte Rechnung entsprechend der Aussagen der GF voll und ganz davon, dass in CGN und DUS jetzt sofort die Stagnation einkehrt.
Ich persönlich gehe davon nicht aus. Insbesondere über Köln war ich auch sehr verwundert.

Genau aus dem Grund hatte ich mein Gedankenspiel erneut mit den Zahlen aus dem Artikel (43,2 Mio. Passagiere , +65%->28.1Mio. Passagiere zusätzlich bis 2030) nochmal durchgespielt, allerdings mit meiner frei erdachten Prognose, dass DUS und CGN jeweils 5 Mio. Passagiere mehr als heute befördern können ohne einen wirklichen Ausbau. (Oder meint ihr da ist durch Optimierung der Slot-Situation etc. noch mehr rauszuholen? Ich will mir hier nicht anmaßen das einschätzen zu können)
Bei der Unterstellung hätte man noch immer für PAD, FMO, DTM und NRN jeweils ca. 4,5 Mio. Passagiere mehr als heute.

Schaut man sich dann noch die Kapazität der Flughäfen NRWs bei Wikipedia an und geht davon aus, dass nochmal jeweils 4,5 Mio. Passagiere hinzukämen kommt man selbst bei einer gewissen Toleranz beim Überschreiten der Kapazität im Endeffekt immer noch zu dem Ergebnis, dass das nicht funktioniert ohne Flughäfen zu erweitern.
Also Ausbau. Ich bin da ehrlich gesagt nicht so optimistisch. Einmal aus den im vorherigen Beitrag genannten Gründen, aber auch wegen der Finanzierung. Aus "eigener Tasche" wird das bis 2030 wohl keiner der betroffenen Regionalairports leisten können oder wollen. An nächster Stelle stehen i.d.R. die Gesellschafter: Kreise, Städte bzw. deren Eigenbetriebe. Zu pessimistisch will ich auch nicht sein, aber ob man dort durch die Bank die nötigen Mehrheiten für so hohe Investitionenkosten findet? Hofft man auf die Landesregierung gehen meine Gedanken wieder dahin, dass in Zeiten von wachsender Sorge vor dem Klimawandel, demnächst eine Landesregierung regiert, die sich nicht für ein mehr an Luftfahrt einsetzen wird.