Dortmund. WR-Redakteur Gregor Beushausen sprach mit OB-Kandidat Mario Krüger.
[...]
Ihre Position zum Flughafen ist klar. Auch beim Klinikum möchten Sie weiter auf privates Kapital verzichten?
Mario Krüger: Der Flughafen schiebt Belastungen von rund 170 Millionen Euro vor sich her. Wer vor diesem Hintergrund und angesichts der Marktsituation für einen Ausbau plädiert, hat von Betriebswirtschaft keine Ahnung. Wir müssen weg von den Billigfliegern. Wir wollen, dass der Airport ein Geschäftsflughafen wird und mit anderen Flughäfen in klarer Aufgabenteilung kooperiert. Als langfristige Perspektive strebe ich den Rückbau des Flughafens an. Das Klinikum dagegen sehe ich auf einem guten Weg.
Herr Krüger scheint ja DER Betriebswirtschaftsprofi zu sein - und im Luftverkehr kennt er sich aus: Man baut den Flughafen rück und nutzt ihn für Geschäftsreiseflugzeuge - alles klar - wie damals mit 850m Bahn? Dann kann man ja perfekt mit seiner eigenen Cessna 172 abheben - aber sonst geht dann wohl nicht so viel...
Die Grünen scheinen wohl unter die ewig gestrigen gegangen zu sein, anders kann man sich das andauernde Geschwafel vom Geschäftsreiseflughafen nicht mehr erklären. Das sich mittlerweile die Gegebenheiten im Luftverkehr ein wenig geändert haben, scheint man im Lager dieser Partei nicht wirklich mitbekommen zu haben.
Und der Rückbau bringt dann wohl auch die investierten Gelder zurück? Ah ja... wie ich schon sagte: Ein Betriebswirtschaftsprofi, der Mann
Ich weiß, der Mann ist von den Grünen und deren Äußerungen muss man wirklich nicht immer ernst nehmen. Unbestritten ist aber, dass so langsam mehr und mehr die Luft dünner wird für DTM. In der Wirtschaft und in der Politik gibt es immer mehr Gegner, und die überwiegende Stimmung in der Bevölkerung dürfte angesichts der aktuellen finanziellen Situation Dortmunds auch nicht gerade pro-DTM sein. Kann man ja auch nachvollziehen, dass die Leute sich fragen, ob man einen hochdefizitären Flughafen, bei dem es wegen der Billigflieger-Strategie auch keine Aussicht auf Besserung gibt, unbedingt haben muss, wenn man auf der anderen Seite sich bald nicht einmal mehr Bäder und Theater leisten kann (extrem gesagt). Sowas kann man als Politiker natürlich auch klasse für den Wahlkampf instrumentalisieren, wenn man, wie die Grünen, sowieso gegen den Flughafen ist. Die einzige Möglichkeit seitens DTM, der gegenwärtigen anti-Stimmungsmache entgegenzutreten, wäre meiner Ansicht nach wirklich die stärkere Ausrichtung auf klassische Linienfliegerei/Businessverkehr, der dann auch mehr Geld in die Kassen bringt und vor allem der Wirtschaft nutzt. Aber da sehe ich im Moment leider schwarz, denn ich kann derzeit keine realistische Möglichkeit erkennen, dass DTM entweder endlich wieder eine Drehkreuzanbindung oder aber mal eine neue Businessstrecke, die dann 2x, 3x täglich geflogen wird, bekommt. Mit welcher Airline denn auch?
ZitatUnd der Rückbau bringt dann wohl auch die investierten Gelder zurück? Ah ja... wie ich schon sagte: Ein Betriebswirtschaftsprofi, der Mann
Tja, das ist halt die Frage, wie man es betrachtet..... Wobei kommt man insgesamt billiger weg? Den Flughafen zurückzubauen und damit die Investitionen in den Sand zu schreiben, oder aber den Flughafen weitere X Jahre mit 20-25 Mio € Defizit pro Jahr weiterlaufen zu lassen? Nicht, dass ich einen Rückbau für auch nur ansatzweise realistisch halte, aber so sind wohl die Überlegungen, die dahinter stecken.
Wie ich an anderer Stelle bereits geschrieben habe, komme ich ja aus der Region FMO und betrachte diesen auch als meinen Heimatflughafen, bin aber z.B. auch schon ab DTM geflogen. Aber wenn ich mir die aktuelle Entwicklung in DTM so anschaue, muss ich leider sagen, dass man eigentlich froh sein kann, dass der FMO sich nicht auf unwirtschaftliche Konditionen mit Billigfliegern eingelassen hat. So gibt/gab es zwar keine Rekordpassagierstatistiken zu vermelden, aber dafür ist der FMO auf seinem Gebiet doch ziemlich erfolgreich..... Man vergleiche z.B. mal PAD mit FMO, das sind zwei Flughäfen in ähnlicher Größenordnung. Dabei hat der FMO qualitativ eindeutig einen um Längen besseren Flugplan aufzuweisen mit einer Vielfalt an auch für die Wirtschaft attraktiven Verbindungen und Drehkreuzanbindungen (will damit nicht PAD schlecht machen, sondern nur aufzeigen, dass der FMO, neutral betrachtet, sich einigermaßen gut durchschlägt). Ich könnte mir vorstellen, dass im Falle der Ansiedlung von Billigfliegern die Situation am FMO heute genauso sein könnte wie in DTM: Klassische Airlines, wie LH oder teils auch AB, "erfolgreich" vertrieben, ein zweistelliges Millionendefizit pro Jahr, weil die Billigflieger nicht genug Geld einbringen, und eine Stimmung in Politik und Bevölkerung, die immer mehr in eine anti-Flughafen-Stimmung umschlägt. Ich hoffe das beste für DTM, aber im Moment ist die Situation wirklich nicht einfach.
Zitat von aviation-fanUnbestritten ist aber, dass so langsam mehr und mehr die Luft dünner wird für DTM.
Das halte ich aber für ziemlich übertrieben. Nur, weil eine kurze Passage aus dem Interview mit dem Signal-Iduna-Vorsitzenden von den Medien "hochgekocht" wurde (was aus journalistischer Sicht nachvollziehbar ist) und der Grünen-Bürgermeisterkandidat natürlich gegen den Flughafen ist, wird die Luft für DTM nicht immer dünner.
Klar ist auch, dass die in Dortmund von Kürzungen betroffenen Bürger das Hemd näher als die Jache ist und die Gelder für den Flughafen dann gerne für eigene Zwecke verplant sehen wollen (auch wenn gerne übersehen wird, dass dies ein wenig einfach gedacht ist). Dass es deswegen zu einer breiten Schließungsdiskussion kommt, glaube ich allerdings nicht. Natürlich springen die Ausbaukritiker der Schutzgemeinschaft Fluglärm nun gerne auf diesen Zug auf - abgesehen davon schlägt hier nichts "immer mehr in eine Anti-Flughafen-Stimmung" um. Dass durch das Haushaltsloch die Ausbaupläne nicht leichter umzusetzen sind, schrieb ich bereits vor einigen Monaten - was ja nicht alle glauben wollten. Aber Schließung, dünne Luft und keine Zukunft für DTM, solche Denkrichtungen sollte man von den gelegentlichen Meinungsäußerungen nun wirklich nicht ableiten. Diese Haltung kann sich meiner Meinung nach nur dann aufbauen, wenn man vorher bereits eine Präferenz in diese Richtung hatte.
Die nächste richtungsweisende Entwicklung für den Flughafen wird man im Übrigen vor allem nach dem EU-Urteil absehen können. Erst dann hat man alle Parameter, um über eine wie auch immer geartete Weiterentwicklung entscheiden zu können - oder, was ich nicht hoffe, mit den gegebenen Zuständen das Beste zu erreichen.
Sicherlich habe ich das ganze überspitzt dargestellt, aber alleine schon, dass ich als "Außenstehender" den Eindruck gewinnen kann, DTM sei derzeit in einer schwierigen Situation, zeigt ja, dass die DTM-kritischen Äußerungen der letzten Zeit ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Und vor allem lassen sich solche Äußerungen, wie bereits erwähnt, prima für den eigenen Wahlkampf bzw. für die eigenen Zwecke einsetzen und können so durchaus zu einer negativen Stimmungsmache beitragen und eben gerade angesichts der angespannten Haushaltslage rückt, da teile ich völlig deine Meinung, der Flughafen wohl in der Prioritätenliste nach hinten. Welcher Politiker würde sich denn für den teuren Flughafen einsetzen, während gleichzeitig Schwimmbäder usw. geschlossen werden und die wütenden Wähler ihm die Bude einrennen (auch das ist natürlich übertrieben extrem gesagt)? Mit "dünner Luft" meinte ich übrigens auch keineswegs gleich eine Schließungsdiskussion. Dass ich einen Rückbau und damit erst recht eine komplette Schließung für nicht wünschenswert und vor allem total unrealistisch halte, habe ich ja schon mehrfach geschrieben. Ich meinte damit eher Hindernisse bzw. mangelnde Unterstützung bei einer positiven Weiterentwicklung von DTM.
Zitat von aviation-fan Die einzige Möglichkeit seitens DTM, der gegenwärtigen anti-Stimmungsmache entgegenzutreten, wäre meiner Ansicht nach wirklich die stärkere Ausrichtung auf klassische Linienfliegerei/Businessverkehr, der dann auch mehr Geld in die Kassen bringt und vor allem der Wirtschaft nutzt. Aber da sehe ich im Moment leider schwarz, denn ich kann derzeit keine realistische Möglichkeit erkennen, dass DTM entweder endlich wieder eine Drehkreuzanbindung oder aber mal eine neue Businessstrecke, die dann 2x, 3x täglich geflogen wird, bekommt. Mit welcher Airline denn auch?
Eine Drehkreuanbindung wird in Kürze kommen, allerdings ganz (!!!) anders als man denken mag.
Naja, es gibt bereits eine Airline in Dortmund, die im Tagesrand ein Drehkreuz bedient und eine starke Mutter im Hintergrund hat. Diese Airline hat zudem vor kurzem ein Servicekonzept eingeführt, um sich der Mutter anzunähern...
Meinst Du wirklich 4U? Auch wenn sie immer mehr das Europa-Geschäft der LH übernehmen, so denke ich nicht, dass 4U so schnell die Akzeptanz in der Gesellschaft haben wird um als Drehkreuzanbinder für LH zu gelten. Oder ist Dir schon was von einer weitergehenden Umstrukturierung bekannt?
Da ich es ja in diesem Thema bereits angesprochen hatte...
ZitatAls weiteren Schritt der Kooperation werden voraussichtlich ab Anfang 2011 die Tarife von Lufthansa- und Germanwings-Flügen kombinierbar sein (Interlining)[...]
Bleibt allerdings die Frage, wie offensiv das Ganze dann seitens LH vermarktet wird. Aus sonst relativ gut über die Planungen bei 4U unterrichteten Kreisen habe ich gehört, dass das 4U Engagement in DTM zur Debatte steht und Lufthansa eventuell selber wieder auf der München-Route einsteigen wird, mit den Embraers würde ja auch passendes Gerät zur Verfügung stehen.
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